Amerikanische Optionen
Amerikanische Optionen und der Unterschied zu Europäischen Optionen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Amerikanische Optionen und der Unterschied zu Europäischen Optionen
- 1.1 Die Amerikanischen Optionen bedienen sich eines anderen Systems als die Europäischen Optionen
- 1.2 Amerikanische Optionen sind International üblich
- 1.3 Amerikanische Optionen, Europäische Optionen und Exotische Optionen
- 1.4 Abgrenzung der Amerikanischen und Europäischen Optionen von den Exotischen Optionen
- 1.5 Optionen in Amerika
- 1.6 Werden an den europäischen Börsen nur Europäische Optionen gehandelt?
- 1.7 Einsteigerirrtum beim Handel mit Optionen
Der Unterschied von Amerikanischen Optionen zu den Europäischen Optionen ist eindeutig und leicht erklärt.
Amerikanische Optionen können im Gegensatz zu Europäischen Optionen während ihrer kompletten Laufzeit ausgeübt werden.
Die Bezeichnung „Amerikanische Optionen“ steht im Übrigen in keiner Beziehung zur Geografie, wie oftmals gerne angenommen wird.
Europäische Optionen, die einfacher zu berechnen sind, sind, wie anfangs bereits erwähnt, im Gegensatz zu den Amerikanischen Optionen nur zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuüben.
Die Amerikanischen Optionen bedienen sich eines anderen Systems als die Europäischen Optionen
Die Bezeichnung „Europäische Optionen“ stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sie sind heute noch bestimmend für den Handel an der Pariser Börse. Diese Börse nimmt die Optionsausübung nur zum Ende des Monats an. Bei der amerikanischen Option trifft dieses System nicht zu.
Amerikanische Optionen sind International üblich
Amerikanische Optionen sind heute allgemein üblich. Die Optionen können während der gesamten Laufzeit der Option ausgeübt werden.
Mittlerweile ist es so, dass auch die Börse in Paris mit amerikanischen Optionen handelt.
Eine andere Definitionswortwahl der amerikanischen Option ist die, dass das Recht, welches in der Option brieflich niedergelegt ist, nämlich ein Wirtschaftsgut entweder zu verkaufen, und das zu einem bestimmten, vorher geregeltem Preis, während der kompletten Bezugsfrist gültig ist.
Amerikanische Optionen, Europäische Optionen und Exotische Optionen
Europäische, amerikanische, exotische Optionen wurden im dritten Viertel des 17. Jahrhunderts bekannt. Mit dem 19. Jahrhundert und als Resultat der fortschreitenden Industrialisierung gab es weltweit Optionsgeschäfte.
Das zwanzigste Jahrhundert mit seinen zahlreichen Wirren, es seien nur Erster und Zweiter Weltkrieg oder auch die Finanzkrisen genannt, bedeutete das vorläufige Aus für Optionsgeschäfte.
Erst im Jahre 1970 war es in der Bundesrepublik wieder möglich, Optionsgeschäfte abzuschließen. Dies geht aus der Verordnung über die Zulassung von Wertpapieren zu Börsentermingeschäften, rechtskräftig seit dem 26.6.1970, im BGBl. I, S.993 hervor.
Abgrenzung der Amerikanischen und Europäischen Optionen von den Exotischen Optionen
Ein grundlegendes Merkmal, das die Amerikanischen Optionen und die Europäischen Optionen von den Exotischen Optionen abgrenzt, ist die Tatsache, dass diese nicht durch den Kursverlauf der Aktien, sondern durch den Aktienkurs zum jeweiligen Zeitpunkt bestimmt werden.
Optionen in Amerika
In den USA handelte man nach 1945 zwar mit Optionen, jedoch nur am „Ladentisch“ am OTC-Markt, also außerbörslich. Erst 1973 begann die Chicagoer Börse, die sogenannte Chicago Board Options Exchange, abgekürzt CBO, Kaufoptionen auf einige ausgewählte, besonders starke, stabile Aktien zu handeln.
Verkaufsoptionen, die auch zu den Finanzderivaten zählen, wurden erst 1977 eingeführt. Der International Monetary Market handelt nun mit Terminkontrakten, das sind Pfandbriefe, US-Treasury Bonds, Währungsoptionen, Terminkontrakte auf Aktienindizes, Optionen auf den Euro, Baumwolle, lebende Rinder, Sojabohnen und Weizen.
An der London International Financiel Futures Exchange (LIFFE) sind diese Optionen seit 1982 ebenfalls zu haben, ebenso wie seitdem in ganz Europa.
Werden an den europäischen Börsen nur Europäische Optionen gehandelt?
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: die Tatsache, dass es sich bei einer Option um eine Amerikanische Option oder eine Europäische Option handelt, hat rein gar nichts mit dem Handelsort zu tun. Dies wurde bereits weiter oben erwähnt.
So werden an der EUREX grundsätzlich nur Amerikanische Optionen gehandelt, die auch während ihrer Laufzeit ausgeübt werden können.
Konträr dazu sind Optionen die auf den EuroSTOXX Index oder den DAX-Index gehandelt werden, immer Europäische Optionen.
Einsteigerirrtum beim Handel mit Optionen
Privatanleger, die sich gerade erst in den Optionshandel wagen, unterliegen gerne dem Irrglauben, dass die beschränkten Ausübungsmöglichkeiten Europäischer Optionen automatisch dazu führen, dass diese billiger sind als Puts bzw. Calls Amerikanischer Optionen.
Bei dieser Annahme handelt es sich jedoch um einen Irrtum. Ein derartiger Preisabschlag wäre nur in dem Fall berechtigt, wenn der Eigner einer Europäischen Option einen messbaren finanziellen Nachteil gegenüber dem Besitzer einer Amerikanischen Option hätte. Dem ist jedoch nicht so.
Berücksichtigt werden muss überdies, dass bei Europäischen Optionen zu jeder Zeit eine Übertragung an Dritte möglich ist.
Interessant ist außerdem, dass auch Amerikanische Optionen in der Praxis fast immer bis zum Ende der Laufzeit gehalten werden. Der Grund: in der Regel fließt der Zeitfaktor in die Optionsbewertung mit ein. Man spricht hier vom Zeitwert bei dem gilt: der Zeitwert einer Option ist umso höher, je länger die Laufzeit ist.