Die Warenterminbörse
Was versteht man unter einer Warenterminbörse?
Inhaltsverzeichnis
Eine Warenterminbörse (WTB) definiert sich als Ort, an dem in Form von Verträgen, hier Kontrakten genannt, Waren zu gewissen, zukünftigen Terminen gehandelt werden.
Bei den Geschäften handelt es sich um Termingeschäfte.
Gehandelte Standards an der Warenterminbörse
An einer Warenterminbörse, die englisch auch „Commodity forward exchange“ oder „Commodity futures exchange“ genannt wird, werden Naturprodukte, also Raps, Mais oder Weizen und landwirtschaftliche Produkte, aber auch Schweine und Rinder gehandelt.
Dabei sind die Verträge nach bestimmten Standards organisiert. Qualität, Liefermenge und Liefertermin sind also genau bestimmt.
Ebenso ist der Erfüllungsort definiert. Hier kommen die internationalen Handelsklauseln, die Incoterms zum Tragen.
Wird im Kontrakt ein bestimmter Verladehafen genannt, heißt die Lieferungsart dann FOB, also „Frei an Bord“ beziehungsweise „Free on board“.
Die Verträge unterliegen also gewissen Standards und unterscheiden sich von sonstigen üblichen Vereinbarungen eben durch diese Standards, der Unterschied zwischen den einzelnen Verträgen bei einem Warentermingeschäft sind also nur die Laufzeiten bis zu dem Monat der Erfüllung.
Vorteile für die Landwirtschaft
Gerade in der Landwirtschaft ergeben sich hier Vorteile. So die höhere Sicherheit bei der Planung, eine vorteilhaftere Position bei einer eventuellen Vergabe von Krediten und letztlich natürlich die Absicherung, was das Preisrisiko und die Schwankungen der Preise anlangt.
Wie ergeben sich die Preise an der Warenterminbörse?
Täglich werden an einer Warenterminbörse verschiedene Informationen des Marktes, wie zum Beispiel die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, Trockenzeiten, Regenfälle und so weiter ausgewertet. Viele Börsenteilnehmer drücken so in den Vertragspreisen ihre Meinung über die jetzige und kommende Marktsituation aus.
Die Tatsache, dass diese Preise auf einer sehr breiten Meinungs- und Informationsgrundlage basieren, stellt sicher, dass die Vertragspreise recht deutlich die momentanen und zukünftigen Gleichgewichtspreise des jeweiligen Marktes widerspiegeln. So ist mit ihnen auch eine verbesserte Markttransparenz gewährleistet.
Wo gibt es Warenterminbörsen?
Commodity futures exchanges gibt es eine ganze Anzahl. So die MGE, die Minneapolis Grain Exchange, die Eurex, also die European Exchange, die Liffe, die London International Financial Futures and Option Exchange, die CME, also Chicago Mercantile Exchange dann die Matif, die Marché à Terme International de France und die KCBT, die Kansas City Board of Trade sowie die CboT, das Chicago Board of Trade.
Kritik an Warenterminbörsen
Gerade große deutsche Versicherungsunternehmen sind in Nahrungsmittelspekulationen stark involviert. Die deutsche Finanzbranche wehrt sich gegen Vorwürfe.
Die steigenden Preise bei den Agrarrohstoffen hätten nichts mit den Spekulationen zu tun, vielmehr erkläre sich der Preisanstieg doch durch Nachfrage und Angebot.
Die „Commodity forward exchanges“ seien vielmehr ein adäquates Werkzeug mit den Preisvolatilitäten umzugehen.
Der Handel mit Agrarstoffderivaten
Wie die Grafig erkennen lässt, ist gerade in den letzten Jahren der Handel mit Agrarstoffderivaten drastisch angestiegen.
Attac Aktion gegen Nahrungsmittelspekulation