Optionsgeschäft

Das Optionsgeschäft erklärt

OptionsgeschäftDas Optionsgeschäft fällt in die Kategorie der Finanzderivate. Bei einem Optionsgeschäft schließen Käufer und Verkäufer einen Vertrag. Mit dem Vertrag erwirbt der Käufer einer Option das Recht vom Verkäufer eine Leistung zu erhalten, die im Vertrag exakt definiert ist. Der Verkäufer der Option wird auch im Fachterminus als Stillhalter bezeichnet.

Optionsgeschäft: Beispiele für Basiswerte

Einem Optionsgeschäft liegen in der Regel folgende Werte zugrunde: Devisen (Devisenoptionen), Waren, die an der Börse gehandelt werden, festverzinsliche Anleihen und Aktien.

Doch auch Gegenstände, die nicht börslich gehandelt werden können als Optionsgeschäft getätigt werden wie zum Beispiel Grundstücke.

Amerikanische Option, Europäische Option und Exotische Option

Grundsätzlich lassen sich drei Arten von Optionen unterteilen: die amerikanische Option und die europäische Option. Gerade jedoch in den letzten Jahren gewinnt die Exotische Option mehr und mehr an Bedeutung.

Die Amerikanische Option

Die Amerikanische Option ist die häufigste gehandelte Option an den Optionsbörsen. Optionen, die während der gesamten Laufzeit ausgeübt werden können, werden als Amerikanische Optionen bezeichnet. Sie können einschließlich des Verfallsdatums ausgeübt werden. Im Übrigen werden auch an deutschen Börsen Amerikanische Optionen gehandelt. Es lohnt sich immer dann, eine Option auszuüben, wenn diese „in the money“ ist. Bei Put Optionen ist dies der Fall, wenn der aktuelle Wert über dem Wert des Basiswertes liegt. Im Gegenzug dazu ist eine Call Option auszuführen, wenn der Preis unter dem Wer des Basiswertes liegt.

Die Europäische Option

Im Gegensatz zur Amerikanischen Option steht die Europäische Option, die zu den Standard Optionen gehört. Die Europäische Option wird auch als Plain Vanilla bezeichnet. Sie kann nur zum Ende ihrer Laufzeit (also am Verfalltag) ausgeübt werden. Auch wenn die Europäische Option nur zum Ende der Laufzeit ausgeübt werden kann, ist dennoch der Handel, also der Kauf und Verkauf, möglich. Wie auch die Amerikanische Option kann auch die Europäische Option Put oder Call sein. Mit dem Kauf einer Europäischen Option erwirbt der Käufer das Recht, die Option am Verfallstag einen bestimmte Menge eines Gutes zu kaufen oder auch zu verkaufen. Der Preis wird im Voraus festgesetzt. Bei dem im Vorfeld festgesetzten Preis spricht man von Strike-Preis oder auch Ausführungspreis. Der Stillhalter bzw. Zeichner, also der Verkäufer, erhält vom Käufer den festgelegten Kaufpreis. Entscheidend bei einer Europäischen Option ist auch, ob es zu einem Barausgleich kommt, oder ob physikalische Güter geliefert werden.

Exotische Optionen

Neben den Standardoptionen gibt es inzwischen immer mehr deutlich komplexere Typen von Optionen. Diese bezeichnet man als Exotische Optionen. Im Unterschied zur Amerikanischen bzw. Europäischen Option haben die Exotischen Optionen Auszahlungsprofile, die stark variieren. Beispiele für Exotische Optionsgeschäfte sind zum Beispiel Asien Style Options, Cliquet Options, oder auch Ladder Options.

Optionsscheine

Wie auch Zertifikate zählen Optionsscheine, die auch Warrants genannt werden, zu den strukturierten Anlagen. Die Optionsscheine verbriefen das Recht, eine bestimmte Menge eines Gutes zu einem festgelegten Termin und Preis zu verkaufen oder auch zu kaufen. Wohlgemerkt, Optionsscheine verbriefen das Recht, nicht aber die Pflicht zu einem Kauf oder Verkauf.

Für wen eignen sich Optionsscheine?

OptionsgeschäftPrimär eigenen sich Optionsscheine für Anleger, die risikobereit sind. Handelt man mit Optionsscheinen, sollte man am besten ständig in der Lage sein, den Finanzmarkt zu beobachten, denn sie reagieren überproportional stark auf Kursbewegungen des zugrundliegenden Basiswertes. Optionsscheine sind damit gerade für kurzfristige Spekulationen geeignet. In den meisten Fällen behalten Anleger die Optionsscheine nicht länger als ein paar Tage bzw. Wochen. Basiswerte für Optionsscheine sind primär Rohstoffe, Währungen, Indizes oder auch Aktien. Aufgrund der Hebelwirkung kann man mit Optionsscheinen in kurzer Zeit hohe Gewinne (oder auch Verluste) erzielen und dies bei einem geringen Einsatz an Kapital.

Pflichten und Rechte von Verkäufern und Käufern von Optionen

OptionsartVerkäuferKäufer
KaufoptionKaufoption Verkäufer:
- Er erhält die Optionsprämie
- Stillhalter in Wertpapieren
mit der Pflicht, diese
gegebenenfalls zu liefern
Der Käufer einer Kaufoption
- bekommt das Recht auf den Kauf von Wertpapieren
- hat die Optionsprämie zu zahlen
VerkaufsoptionDer Verkäufer einer Verkaufsoption:
- Der Verkäufer erhält die Option zum Verkauf
- Stillhalter in Geld mit der möglichen Pflicht die Wertpapiere zu kaufen
Der Käufer einer Verkaufsoption:
- muss die Optionsprämie zahlen
- wird das Recht auf eine Andienung von Wertpapieren gegeben