Rohstoffbörsen und der Rohstoffhandel

Börse Rohstoffe: wissenswertes über den Rohstoffhandel und die Rohstoffbörse

Börse Rohstoffe

Was Sie über den Rohstoffhandel und die Rohstoffbörsen wissen sollten

An der Börse, im Aktien- und Optionshandel werden die unterschiedlichsten Rohstoffe gehandelt.

Auch der Rohstoffhandel zählt zu den Finanzderivaten genau wie Optionsgeschäfte oder auch Swapgeschäfte.

Börse Rohstoffe – Grundsätzliche Unterschiede

Rohstoffe unterscheiden sich grundsätzlich in Industrie- und Agrarrohstoffe. Die Industrierohstoffe untergliedern sich weiter in Energierohstoffe, chemische Rohstoffe, Metallrohstoffe und schließlich Bau- und Keramikrohstoffe.

Organische und anorganische Rohstoffe waren schon immer für die Weltwirtschaft, die Menschheit im Allgemeinen wichtig, mit der Industrialisierung stieg ihre Bedeutung nochmals enorm.

Gibt es in der Rohstoffversorgung Krisen, hat das unmittelbaren Einfluss auf den Welthandel, Kriege wurden vom Zaun gebrochen, Zwangseinschränkungen wie das Sonntagsfahrverbot sind vonnöten.

Börse Rohstoffe – Politik und Handel

Seit Ende der siebziger Jahre hat sich die Produktion von Rohstoffen verdoppelt. Mehr als 33 Prozent der Güter im Welthandel sind Rohstoffe.

Der Rohstoffverbrauch in der Bundesrepublik ist weltweit der Höchste. Da die Produktion von Rohstoffen immer sehr große Investitionen voraussetzt, also eine große Menge an Kapital benötigt wird, um Bodenschätze abzubauen, liegt der Abbau von fossilen und mineralen Rohstoffen in den Händen einiger weniger multinationaler Konzerne, die eine Art von Monopol innehaben.

Börsenstandorte der Rohstoffbörsen

Die entscheidende Börse im Warenterminhandel und damit auch im Rohstoffhandel ist die New York Mercantile Exchange. Die Börse in Chicago, das Chicago Board of Trade gibt es schon seit dem Jahre 1848, sie ist die älteste Terminbörse überhaupt. Außerdem gibt es noch die Chicago Mercantile Exchange und das New York Board of Trade (ICE Futures U.S.)

Rohstoffe wie Metalle, Agrarrohstoffe und Energieprodukte werden unter anderen auch an der London Metal Exchange ge- und verkauft.

Diese Börse für Rohstoffe hat nahezu ein Monopolrecht für industrielle Metalle. Die Preisentwicklung bei Platin und Platinium, Edelmetallen also, liest man am London Platinium and Palldium Market ab, dies ist jedoch keine Börse, sondern ein OTC-Markt, also ein Over the Counter-Markt .

Überblick über die größten Rohstoffhandel Börsen der Welt

Im Folgenden ein Überblick über die größten Rohstoffhandel Börsen. Alle der genannten Rohstoffhandel Börsen bestehen bereits seit mehr als 100 Jahren. Sie alle wurden in der Zeit zwischen 1848 und 1898 gegründet.

NameGehandelte RohstoffeKürzel
New York Mercantile ExchangeKaffee, Kakao, Baumwolle, Orangensaft, ZuckerNYBOT (ICE)
Chicago Board of TradeHafer, Mais, Reis, Sojabohnen, Sojamehl, WeizenCBOT
Chicago Mercantile ExchangeAluminium, Baumwolle, Holz, Kupfer, Lebendrind, Mastrind, Milch, SchweinebäucheCME
New York Board of TradeBaumwolle, Kaffee, Kakao, Orangensaft, ZuckerNYMEX
London Metal ExchangeAluminium, Blei, Kupfer, Kobalt, Nickel, Zink, ZinnLME

Rohstoffindizes

Der sogenannte CRB Index, angegeben vom Commodity Research Bureau in den Vereinigten Staaten wurde 2005 geändert und überarbeitet. Es gibt noch andere Rohstoffindizes.

So den Dow Jones UBS Commodity Index, den Rogers International Commodity Index und den S&P GSCI. Für Nahrungsmittel gibt es den FAO Food Price Index der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO der Vereinten Nationen ermittelt wird.

Ein alles umgreifender Rohstoffindex ist der HWWI-Rohstoffpreisindex. Der NYSE Arca Gold BUGS Index gibt, anders als Rohstoffindizes, den Aktienindex von Bergbauunternehmen wieder.

Eine Übersicht über die Weltkonjunktur gibt der Baltic Dry Index wieder, dies ist der Preisindex für die weltweite Verschiffung von unter anderem Getreide, Kohle und Eisenerze.

Rohstoffhandel Börsen in Schwellenländern

Rohstoffhandel BörseAuch in Schwellenländern existieren Rohstoffbörsen, die ein starkes Wachstum zu verzeichnen haben.

Der Rohstoff-Terminhandel unterliegt in Schwellenländern einer rasanten Entwicklung.

So wurde im Jahr 2002 die erste elektronische Warenterminbörse in Indien ins Leben gerufen. Hier sind inzwischen weit mehr als hundert Produkte gelistet.

Es werden „gewöhnliche“ Produkte wie Gold und Weizen genauso gehandelt wie für europäische Verhältnisse exotische Produkte zum Beispiel Kardamom.

Welche zunehmende Bedeutung der Rohstoffhandel hat, macht die Tatsache deutlich, dass 2009 eine vierte Rohstoffhandel Börse in Indien eröffnet wurde, die Indian Commodity Exchange (ICEX).

Rohstoffhandel – das Währungsrisiko

Betrachtet man Finanznachrichten wird eines deutlich: Gold, Öl und Co. werden immer in US-Dollar gehandelt. Und auch die weltweit gehandelten anderen Rohstoffe werden in US-Dollar abgewickelt.

Diese Tatsache ist auch grundsätzlich nicht verwunderlich, denn wirft man einen Blick auf die wichtigsten Rohstoffhandel Börsen, wird deutlich, dass diese in den Vereinigten Staaten lokalisiert sind.

Daraus ergibt sich für den europäischen Anleger ein großes, zusätzliches Risiko. Denn aufgrund der Bindung an den US Dollar unterliegen Rohstoffinvestments nicht nur dem regulären Rohstoffrisiko, sondern auch einem Devisenrisiko.

Selbstverständlich kann dies für den europäischen Anleger durchaus auch positive Chancen haben, doch  sollte nicht aus den Augen gelassen werden, dass auch negative Auswirkungen zu  verzeichnen sein können.

Für europäische Anleger spielt damit beim Rohstoffinvestment auch die Entwicklung des US Dollars eine entscheidende Rolle. Eine genaue Beobachtung des Devisenmarktes ist unentbehrlicher Bestandteil beim Investment in Rohstoffe.

Als Privatanleger in Rohstoffe investieren

Viele private Anleger stellen sich die Frage, ob sie direkt am Terminmarkt in Rohstoffe investieren können und sollten.

Eine klare Antwort: hiervon wird dringend abgeraten. Zum einen ist das direkte Investment in Rohstoffe sehr riskant, zum anderen sind auch die Zugangshürden zu diesen Märkten sehr groß.

Eine permanente Überwachung der eingegangen Posten ist ebenso zwingend nötig. Des Weiteren ist aufgrund der Nachschusspflicht der Terminhandel ein absoluter Profimarkt.

 

Investieren in Rohstoff-Fonds

Eine weitere Variante ist die Investition in Rohstoff-Fonds. Die Fonds bestehen aus einer Zusammenstellung von verschiedenen Rohstoff-Aktien. Damit kann das Risiko noch weiter reduziert werden.

Ein deutlicher Nachteil von Rohstoff Fonds, der an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden muss, ist, dass sie nur in bestimmte Rohwaren investieren können.

So können zum Beispiel Nutzvieh und Agrarprodukte nur über Futures gehandelt werden. Allerdings besagt das Anlagefondgesetz, dass ein Aktienfond nur beschränkt in Rohstoff-Futures investieren darf.

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Zertifikate von Rohstoff Indizes

Neben den genannten Möglichkeiten haben Privatanleger auch die Option, spezifische Zertifikate auf Rohstoff Indizes zu kaufen. Die Indizes fassen eine Vielzahl an verschiedenen Rohstoffen zusammen.