Was ist ein Derivat?

Was ist ein Derivat: eine Begriffsklärung

DerivateEin Derivat ist schlicht ein derivates Finanzinstrument (Finanzderivat), ein gegenseitiger Vertrag.

Der Name Derivat kommt vom lateinischen „derivare„, was soviel wie ableiten heißt. Was ist ein Derivat nun genau?

Basiswert bzw. Underlying

Derivate nennt man die Verträge, deren wirtschaftlicher Wert vom Marktwert, der als Referenzgröße dient, abhängig ist. Diesen Wert nennt man auch Basiswert oder englisch Underlying.

Beispiele für Basiswerte

Als Basiswerte werden bezeichnet zum Beispiel Handelsgegenstände wie Devisen und Rohstoffe. Auch Wertpapiere wie Anleihen oder Aktien, finanzielle Kennzahlen wie Bonitätsratings und Zinssätze oder Indices können Basiswerte sein.

Derivate: die drei gängigen Geschäftsarten

Grundsätzlich spricht man von drei Geschäftsarten, nämlich den Swapgeschäften, den Festgeschäften und den Optionsgeschäften.

Der wirtschaftliche Grundgedanke, der hinter einem Derivat steht, ist schlicht und einfach die Auslagerung, die Verlagerung von Risiken. Die Marktrisiken werden quasi extrahiert und können gesondert behandelt werden.

Derivate machen es möglich, dass ein Geschäftsmann zwar an den Marktchancen und auch den Marktrisiken eines Basiswertes teilhaben kann, aber deswegen nicht unbedingt den Basiswert zu besitzen.

Bedingte Derivate

Es gibt bedingte genauso wie unbedingte Derivate. Dies ergibt sich aus der Bedingtheit des jeweiligen Erfüllungsanspruches.

Die unbedingten Termingeschäfte, also die unbedingten Derivate sind Swaps und Festgeschäfte. Hier muss die Leistung unbedingt zum Leistungszeitpunkt erbracht werden.

Die bedingten Derivate verstehen sich so, dass die Pflicht zu einer Leistung von der Ausübung eines gewissen Wahlrechtes abhängt.

Hier sind vor allem Optionen zu nennen wie zum Beispiel die Amerikanischen Optionen, Europäische Optionen oder auch Exotische Optionen.

Swaps

Sind eigentlich eine Linie von hintereinander ablaufenden Festgeschäften. Bei einem Zinsswap zum Beispiel sagt die eine Seite zu, einen festen Zinssatz für eine bestimmte Kapitalsumme zu bezahlen, die andere Seite bezahlt den variablen Satz.

Festgeschäfte

Bei Festgeschäften findet der Kauf exakt zum Termin statt. Entweder wird, beim Physical Settlement, vom Verkäufer der Basiswert geliefert, oder aber, dies nennt sich Cash Settlement, ein Ausgleich wird gezahlt.

Der Käufer hat zu einem festgelegten Zeitpunkt eine bestimmte Summe zu zahlen. Bei steigendem Marktpreis wird dies für den Käufer vorteilhaft sein, bei sinkenden Marktpreisen gewinnt der Verkäufer.

Optionsgeschäft

Mit einer Option auf eine Ware oder einen Rohstoff kauft man das Recht, diese Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher verabredeten Preis zu kaufen. Dies ist die europäische Option. Die Amerikanische Option, die in der Weltwirtschaft vorzugsweise gehandelt wird, kennt einen oder auch mehrere Fälligkeitszeiträume.

Bei der Put Option verkauft man den Basiswert, bei der Call Option erwirbt man ihn.

Was ist ein Derivat? Eine kurze Videoerklärung