Was sind Exotische Optionen?

Exotische Optionen im Überblick

Exotische optionenExotische Optionen verstehen sich als Derivate des Finanzsystems, sprich Finanzderivate, die abgeleitet sind von gewissen Standardoptionen, die gegeben sind.

Exotische Optionen zählen neben den Amerikanischen Optionen und den Europäischen Optionen zu den Hauptarten von Optionsgeschäften.

Oft sind Exotische Optionen pfadabhängige Optionen

Sehr oft sind dies sogenannte pfadabhängige Optionen, deren Gewinnauszahlung nicht von der Maturität der Option sondern vom kompletten Kursverlauf beeinflusst wird. Es gibt die verschiedensten, die sich unter dem Namen Exotische Optionen verbergen.

Wichtigste Arten der Exotischen Optionen

Nachdem Exotische Optionen primär dazu dienen, die Wünsche der Investoren nachzubilden, existiert eine große Bandbreite an Exotischen Optionen. Zu den populärsten Exotischen Optionen zählen:

  • Binäre Optionen
  • Barrier Optionen
  • Range-Option
  • Lookback-Option
  • Bermuda-Option
  • Chooser Option
  • Russische Optionen
  • Cliquet

Binäre Optionen

Da wären zunächst die Binären Optionen, die zu den Exotischen Optionen zählen. Hier können nur zwei Dinge passieren. Nämlich wenn ein in der Vergangenheit definiertes Ereignis eintritt, wird ein Betrag ausgezahlt oder aber die Option ist nichts mehr wert.

Auch hier kann, wie bei Optionsscheinen üblich Call und Put gefahren werden. Genau wie bei den klassischen Optionsscheinen gibt es auch bei den Binären Optionen Verkaufsoptionen genau wie Kaufoptionen in den Varianten Amerikanische Option bzw. Europäische Option.

Unterschieden werde des Weiteren die Varianten Asset-or-Nothing-Option, bei welcher der Preis des Basiswerts angedient oder ausgezahlt wird. Oder die Cash-or-Nothing Option bei der am Ende der Laufzeit ein festgelegter Betrag ausgezahlt wird.

 

Barrier Optionen

Exotische OptionenAuch die Barrier Optionen gehören zu den Exotischen Optionen. Sie werden durch einen bestimmten Vorfall in Gang gesetzt oder zurückgesetzt.

Bei Barrier Optionen ist die Berechnung des fairen Optionspreises zumeist schwierig, da hier Einzelheiten in Bezug auf die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Kurs-Extremwertes bekannt sein müssen.

Die Barrier Optionen sind des Weitern in zusätzliche Unterkategorien aufgeteilt. Hier wäre zunächst die sogenannte Knock-In Option zu nennen. Diese erlangt nur dann Gültigkeit, wenn die Barriere im angesetzten Zeitraum wenigstens einmal erreicht wird. Ist dies nicht der Fall, verfällt sie.

Im Gegensatz dazu steht die Knock-Out-Option. Bei der Knock-Out Option handelt es sich um reguläre Call- bzw. Put Optionen. Allerdings verfallen diese, wenn eine im Vorfeld festgelegte Barriere erreicht wird.

Ebenfalls zu nennen ist die digitale Barrier Option. Hier wird konträr zu den oben genannten Optionen kein Strike vereinbart, der am Ende unter- bzw. überschritten werden muss.

Vielmehr wird bei dieser Exotischen Option ein festgesetzter Nennwert ausgezahlt, wenn im Verlauf der Laufzeit die Barriere erzielt wurde.

Die Knock-In Option, Knock Out Option und die digital Barrier Option sind die am häufigsten eingesetzten Typen beim Einsatz Exotischer Optionen.

Doch muss der Vollständigkeit halber noch darauf hingewiesen werden, dass es noch weiterer Finanzinstrumente gibt, die auf dem Barrier-Konzept basieren.

So zum Beispiel Dynamische Barrieren, Kock-Out Optionen mit Prämien oder auch Tunnel Optionen sowie sogenannte Parisian Optionen.

Die Range-Option

Die Range-Option nennt man auch Bandbreiten-Option. Sie zählt ebenfalls zu den Exotischen Optionen. Sie ist eine besondere Spielart eines Derivates und heißt auch EARN, Boundary oder Hamster. Hier spielt der Investor mit einer Seitwärtsbewegung des Basiswerts seiner Option.

Rangiert“ der Kurs des Basiswertes innerhalb einer im Vorfeld definierten Bandbreite, erhält man einen ebenfalls im Vorfeld festgelegten Betrag.

Die Lookback-Option

Bei der Lookback-Option wird der Preis der Basis der hervorragendste aus der Sicht des Käufers sein. Der Basispreis wird also sozusagen erst bei der Ausübung fixiert.

Dabei ergibt sich bei der Lookback-Option der Basispreis aus dem allerbesten Preis, den der Basiswert während der gesamten Laufzeit der Optionszeit erzielt hat.

Auch bei der Lookback-Option, die natürlich auch zu den Exotischen Optionen zählt, existiert Call und Put. Im Falle eines Puts ist es somit der höchste Preis, bei einer Call Option der niedrigste Preis.

Ist die Lookback-Option fällig, dann erhält der Käufer die Differenz zwischen dem Preis des Basiswerts, der zu dem Zeitpunkt, an dem die Option fällig war bestand und dem festgelegten, aktuellen Wert. Im schlechtesten Fall ist dieser Wert gleich Null oder natürlich positiv.

Der Vorteil der Lookback Option liegt somit auf der Hand: die Risiken sind als eher gering für den Käufer einzustufen. Im Gegenzug sind die Chance als sehr gut zu bewerten. Die Konsequenz: Die Optionsprämie lieg tbei Lookback-Option vergleichsweise hoch.

Die Bermuda-Option

Bei der Bermuda Option handelt es sich um eine Option, die verschiedene Zeitpunkte der Ausübung inne hat. Wird an einem der Ausführungspunkte ein bestimmter Wert der Basis, ein Basispreis nicht erreicht, dann wird bis zu einem anderen, dem nächsten Ausführungspunkt gewartet.

Ist der Punkt einmal erreicht, verfallen die übrigen Ausführungszeitpunkte, der Gewinn wird fällig.

Der Name „Bermuda Option“ ist darauf zurückzuführen, dass Bermuda zwischen Europa und Amerika liegt. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass die Bermuda Option Züge der Europäischen Option als auch der Amerikanischen Option in sich birgt. Die Bermuda Option zählt ebenfalls zu den Exotischen Optionen.

Die Chooser Option

Bei der Chooser Option geht es darum, dass man bei dieser Option zu einem festgesetzten Zeitpunkt entscheiden kann, ob man eine Put oder Call Option handeln möchte.

Chooser Optionen sind günstiger erhältlich als Straddles. Der Ausschlag ist umso höher, desto eher sich der Investor entscheiden muss, die Option in einen Call oder Put umzuwandeln.

Anmerkung zum Verständnis:  Beim Straddle handelt es sich um eine Optionsstrategie. Hier findet eine Spekulation auf gleichbleibende oder sich stark ändernde Kurse statt.

Eine Chooser Option wird umso teurer, je volatiler sich der Basiswert entwickelt. Dagegen spielt der Preis des Basiswertes kaum eine Rolle.

Die positive Konsequenz: es kann damit auf eine steigende Volatilität gesetzt werden, ohne dabei jedoch von der tatsächlichen Bewegung des Basiswertes beeinflusst zu werden.

Russische Optionen

Russische Optionen funktionieren annähernd so wie die oben beschriebenen Lookback-Optionen. Der Unterschied ist, dass diese Optionen keinen Verfallszeitpunkt haben.

Deswegen kann der Besitzer einer solchen Option den bestmöglichsten Augenblick aussuchen, seine Option auszuüben.

Das Cliquet

Cliquet ist eine Spielart der sogenannten pfadabhängigen Exotischen Optionen. Hier wird der Auszahlungspunkt und die Menge der Auszahlung durch verschiedene stichpunktartige Beobachtungen begründet.

Diese Art der Exotischen Optionen setzt sich zusammen aus verschiedenen at-the money Optionen.