Was sind Hebelprodukte?
Was sind Hebelprodukte und wieso sind sie so populär?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was sind Hebelprodukte und wieso sind sie so populär?
- 1.1 Aber was sind nun Hebelprodukte eigentlich genau?
- 1.2 Die populärsten Hebelprodukte
- 1.3 Der Hebel bei Hebelprodukten erklärt
- 1.4 Hebelwirkung Beispiel
- 1.5 Der negative Hebel bei Hebelprodukten
- 1.6 Online Broker ohne Nachschusspflicht
- 1.7 Den Hebel berechnen
- 1.8 Sie möchten mit Hebelprodukten handeln?
- 1.9 Broker für Hebelprodukte in Deutschland oder im Ausland: der Unterschied

Hebelprodukte sind bei Anlegern sehr beliebt? Warum?
Hebelprodukte boomen, denn während kurzfristige Gewinne mit Aktien oftmals nur bei absoluten Glückstreffern die 7% Renditemarke überschreiten, sind bei Hebelprodukten Renditen von 100% durchaus möglich.
Allerdings auch Verluste…. Denn der Handel mit Hebelprodukten ist hochriskant.
Aber was sind nun Hebelprodukte eigentlich genau?
Um den Terminus „Hebelprodukt“ zu erklären, sollte zunächst festgestellt werden, dass es sich bei Hebelprodukten um Finanzderivate handelt.
Und damit haben Hebelprodukte alle eine große Gemeinsamkeit: die Kursentwicklung von Hebelprodukten orientiert sich an einem ihm zugrunde liegenden Basiswert.
Die Kursentwicklung von Hebelprodukten ist also von der Entwicklung eines anderen Papiers oder Wertes abhängig.
Allerdings, und dies sei an dieser Stelle betont: nicht jedes Finanzderivat muss auch gleich ein Hebelprodukt sein.
Die populärsten Hebelprodukte
Es gibt eine ganz Reihe an Hebelprodukten. Am bekanntesten sind wohl Zertifikate, Optionsscheine, FOREX-Kontrakte und CFDS (Contract of Differenz, Differenzgeschäfte) oder auch Binäre Optionen.
Gerade CFDs und Binäre Optionen haben vor allem bei risikofreudigen Anlegern in Deutschland in den letzten Jahren an Popularität gewonnen.
Grund für die enorme Popularität von Hebelprodukten ist primär die Möglichkeit, schnell hohe Renditen zu erzielen.
Der Hebel bei Hebelprodukten erklärt
Große Frage ist nun natürlich, warum die Produkte Hebelprodukte heißen und, was genau der Hebel ist.
Hebel bedeutet, dass Sie als Trader mit einem Hebelprodukt deutlich mehr Kapital am Markt bewegen können, als Sie eigentlich beim Kauf des Hebelproduktes investiert haben.
Wählen Sie einen Online Broker wie Plus 500, dann haben Sie die Möglichkeit, beim Kauf eines Wertes einen bestimmten Hebel auszuwählen.
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: ein Hebel von 2 ist als risikoarm zu bezeichnen, ein Hebel von 50 als hochriskant.
Hebelwirkung Beispiel
Gehen wir als Beispiel einfach einmal davon aus, dass Sie 100 CFDs erwerben, die sich auf einen DAX Wert beziehen.
Die im DAX gelistete Aktie hat dabei den regulären Preis von 100 EURO. Würden Sie die Aktien regulär erwerben, müssten Sie damit beim Kauf von 100 Stück 10,000 Euro investieren.
Erwerben Sie allerdings den CFDs der im Dax gelisteten Aktie, dann müssen Sie lediglich 5% der Summe selbst aufbringen.
Der Rest wird Ihnen sozusagen vom Broker „geliehen“. Sie können also 100 CFDS der Aktie erwerben und dafür müssen Sie lediglich 500 Euro hinterlegen.
Hinzukommt eine Sicherheitsleistung, die zu hinterlegen ist, die sogenannte Margin. Die Höhe der Sicherheitsleistung variiert. Wir gehen in unserem Beispiel von 5% aus.
Tritt nun der Fall ein, dass die Aktie steigt, dann liegt der Wert der Position bei 10,500 Euro. Sie haben damit einen Gewinn von 500 Euro erzielt.
Nachdem jedoch Ihr Einsatz nur bei 500 Euro lag, haben Sie tatsächlich mit diesem Geschäft eine Rendite von 100% erzielt.
Es gilt: Wenn Sie zum Beispiel einen Hebel von 5 wählen, dann bedeutet dies, dass eine Preisänderung beim Basiswert um 1%, beim korrespondierenden CFD für eine Preisänderung von 5% sorgt.
Der negative Hebel bei Hebelprodukten
Allerdings, und nun kommt der Punkt, weshalb Hebelprodukte als derart riskant einzustufen sind: der Hebel kann nicht nur positiv wirken, sondern auch negativ, das heißt, das gesamte Geschäft kann auch „nach hinten losgehen“.
Sie können also genauso schnell hohe Verluste erleiden!
Online Broker ohne Nachschusspflicht
Wenn Sie mit Hebelprodukten handeln möchten, sollten Sie sich daher für einen Online Broker entscheiden, bei dem keine Nachschusspflicht besteht.
Durch den Ausschluss der Nachschusspflicht wird das Risiko beim Handel mit Hebelprodukten wie CFDs zumindest ein wenig eingedämmt.
Den Hebel berechnen
Natürlich können Sie den Hebel auch selbst berechnen. Der Hebel ist ganz einfach zu berechnen, indem Sie 100 durch den Marginsatz teilen.
Es gilt also: 100: Marginsatz = Hebel
Die erforderliche Sicherheitsleistung ist also Basis zur Ermittlung der Hebelwirkung.
Grundsätzlich, und dies macht das Ganze noch einen Tick verständlicher, kann man von folgender Faustregel ausgehen:
Hebel | 20 | 10 | 5 | 4 | 2,5 | 2 |
Margin | 5% | 10% | 20% | 25% | 40% | 50% |
Wissen sollten Sie auch: Kursschwankungen wirken sich umso stärker aus, je höher der Hebel ist.
Natürlich, und hier besteht kein Zweifel, ist ein hoher Hebel extrem attraktiv. Dennoch sollten Sie IMMER beim Handeln mit Margin bedenken, dass der Hebel in beide Richtungen wirken kann.
Es sind also schnelle hohe Gewinne möglich, aber auch ein Totalverlust ist nicht unwahrscheinlich.
Sie möchten mit Hebelprodukten handeln?
Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, sich in den profitablen aber auch sehr riskanten Markt der Hebelprodukte zu begeben, dann ist es in einem nächsten Schritt erforderlich, ein Konto bei einem Broker für Hebelprodukte zu eröffnen.
Hier bieten sich Ihnen zwei Möglichkeiten: entweder Sie entscheiden sich für einen Online Broker, der seinen Sitz in Deutschland hat, oder wählen einen Broker im Ausland.
Broker für Hebelprodukte in Deutschland oder im Ausland: der Unterschied
Der große Unterschied liegt in der Abgeltungssteuer. Wählen Sie einen Broker für Hebelprodukte im Ausland, dann wird die Abgeltungssteuer nicht sofort abgezogen, sondern die Gewinne müssen nur einmal im Jahr in Ihrer Steuererklärung angegeben und in der Folge versteuert werden.