Wie funktionieren Devisentermingeschäfte?
Devisentermingeschäfte erklärt
Inhaltsverzeichnis
- 1 Devisentermingeschäfte erklärt
Ein Devisentermingeschäft, in Unterscheidung zum Devisenswap, heißt auch Outrightgeschäft oder Sologeschäft.
Sinn und Zweck eines solchen Devisentermingeschäftes ist es im Allgemeinen, den Kurs von Zahlungsanforderungen zu sichern und das Kursrisiko auf eine Bank oder eine ähnliche Institution abzuwälzen.
Der wichtigste Punkt ist jedoch die Tatsache, dass hier eine feste Kalkulationsbasis geboten wird.
Verpflichtungen im Devisentermingeschäft
Es wird grundsätzlich unterschieden zwischen Kontrahent und Kunde. Die Verpflichtung des Kontrahenten ist es, zu dem vertraglich vereinbarten Kurs abzurechnen, ferner den entsprechenden Betrag der Währung an einem bestimmten Termin anzunehmen und dies auch schriftlich zu beurkunden.
Der Kunde hingegen geht die Verpflichtung ein, dem Kontrahenten den Betrag der Währung am Stichtag zur Verfügung zu stellen, den im Vertrag genannten Gegenwert in Euro anzunehmen und die Bankbestätigung zu unterzeichnen und zurückzusenden.
Devisenforwards
FX Forwards, also Devisentermingeschäfte sind vertragliche Vereinbarungen, eine bestimmte Währung gegen eine weitere Währung zu einem bestimmten, vertraglich vereinbarten Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Kurs umzutauschen.
Devisentermingeschäft oder Devisenkassageschäft – der Unterschied
Liegt der Zeitpunkt der Geschäftserfüllung, den man allgemein Valuta nennt, mehr als zwei Tage nach dem Tag des Abschlusses des Geschäftes, spricht man von Devisentermingeschäften, ist er kürzer heißen die Verträge Devisenkassageschäft.
Vorkassageschäfte
Auch Geschäfte, die am gleichen Tag abgeschlossen werden, wie zum Beispiel die Over-Night-Geschäfte, oder Geschäfte für den nächsten Handelstag, Tomorrow-Next genannt, sind Vorkassageschäfte.
Der Vorteil des Vorkassageschäfts
Der Vorteil für den Kontrahenten bei Vorkassageschäften ist, dass er laut Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) nicht in demselben Umfang wie bei Devisentermingeschäften, den Kunden informieren muss.
Report/Deport
Der Unterschied zwischen den verschiedenen Zinssätzen der entsprechenden Währungen, also die Differenz zwischen Kassakurs und Terminkurs heißt Report oder Deport, auch einfach Aufschlag und Abschlag.
Wie wird der Terminkurs errechnet?
Der Terminkurs wird mit dem aktuellen Kassakurs und der Zinsdifferenz der Währungen errechnet. Ein Abschlag erfolgt, wenn die Eurozinsen größer sind als die Zinsen der anderen Währung, umgekehrt kommt es zu einem Aufschlag, wenn die Zinsen der Fremdwährung größer sind.
Im ersten Fall ist der Terminkurs kleiner als der Kassakurs, im zweiten Fall ist der Terminkurs größer als der Kassakurs.
Arbitrage
In diesem Zusammenhang hört man öfters den Begriff „Arbitrage“. Dies ist die englische Bezeichnung für „Nutzung der Kursunterschiede“.
Hier unterscheidet man ganz allgemein No-Arbitrage-Beziehungen und Arbitrage-Beziehungen bei Devisentermingeschäften.
Bei No-Arbitrage wird der Terminpreis unter Berücksichtigung der Halteerträge bestimmt.
Der Nutzen von Devisentermingeschäften
Primär werden Devisentermingeschäfte genutzt, um sich gegen Wechselkursrisiken abzusichern, die entstehen wenn mit dem Ausland Handel getrieben wird.
Gerade im Kapitalverkehr, Waren- und Dienstleistungsverkehr wird das Devisentermingeschäft gerne zur Absicherung des Wechselkursrisikos eingesetzt.
Dabei erfolgen die Zahlungsverpflichtungen in ausländischer Währung. Da in Deutschland an den Börsen lediglich Kassakurse ermittelt werden, finden Devisentermingeschäfte in Deutschland im OTC Handel statt.
Wie läuft das Devisentermingeschäft ab?
Wird ein Vertrag geschlossen, wird von den Vertragsparteien bei Abschluss ein Devisenterminkurs für einen Devisenkauf bzw. Devisenverkauf festgelegt, der verbindlich ist.
Der Devisenterminkurs gilt erst bei Ablauf einer Laufzeit, die ebenfalls im Vorfeld vereinbart wurde.
Die Vorteile
Nachdem der Devisenterminkurs und die Devisenumtauschkonditionen schon bei Abschluss des Vertrages festgesetzt werden, kann die dem Vertrag zugrundliegende Transaktion unabhängig vom ansonsten stets gegebenen Wechselkursrisiko getätigt werden.
Laufzeiten bei Devisentermingeschäften
Laufzeiten bei Devisentermingeschäften variieren. Üblich sind Laufzeiten, die zwischen 4 Wochen und einem Jahr liegen.
Auch Devisentermingeschäfte mit Laufzeiten bis zu fünf Jahren sind gängige Praxis. In Ausnahmefällen werden auch Laufzeiten vereinbart, die über 10 Jahre hinausgehen.
Da Wechselkurse in heutiger Zeit extrem flexibel sind, gewinnen Währungsswaps als Sicherungsinstrument immer mehr an Bedeutung.